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Chaos bei der Heilbronner Stadtbahn

Presseinformation Nr. 2/2012, Heilbronn, 8. März 2012

Stadtbahn-Probleme in Heilbronn

Qualität der Heilbronner S-Bahn kann nur durch Ausschreibungen dauerhaft verbessert werden

Pannenserie vertreibt Fahrgäste

Schluss mit dem Stadtbahn-Chaos! VCD fordert Einrichtung eines runden Tisches

Angesichts der jüngsten Pannen beim Betrieb der Stadtbahnlinie S 4 auf der Strecke Heilbronn – Öhringen fordert der ökologische Ver­kehrs­club Deutschland (VCD) die Verantwortlichen endlich zum Handeln auf. An einem Runden Tisch sollten die Probleme von allen Beteiligten besprochen und Lösungsmöglichkeiten verbindlich vereinbart werden.

Am Montagmorgen hatte ein totes Tier in der Oberleitung die Strom­versorgung zwischen Heil­bronn und Öhringen für Stunden unterbrochen. Während des Berufsverkehrs fielen Züge kom­plett aus, ohne dass an den Haltepunkten wartende Fahrgäste informiert oder zeitig ein Bus­ersatz­verkehr eingerichtet wurde. „Dieser schwarze Montag war für die Fahrgäste ein neuer Höhe­punkt in einer scheinbar endlosen Pannenserie“, ärgert sich VCD-Regionalvorstand Hans-Martin Sauter. „So kann es nicht weiter gehen.“ Wie immer scheint für das Chaos niemand verant­wortlich zu sein, weder die Stadtbahn-Betreiber Alb­tal­verkehrsgesellschaft (AVG) und DB Regio, noch die Deutsche Bahn als Betreiber von Infrastruktur und Haltepunkten.

Immer wieder haben Stadtbahnen im Heilbronner Netz Verspätung, enden vorzeitig oder fallen gar komplett aus. „Die Fahrgäste beklagen vor allem, dass sie oft überhaupt nicht informiert werden und ärgernsich zurecht. Offenbar verderben bei der Stadtbahn Heilbronn zu viele Köche den Brei“, stellt Sauter fest. Es könne beim Bahnbetrieb immer Prob­leme geben, darauf müssten Ver­kehrs­unternehmen aber vor­berei­tet sein. Die Verantwortlichen in der Region Heilbronn schafften es, ein ansonsten erfolgreiches Verkehrssystem der Lächerlichkeit preiszugeben und Kunden des Öffentlichen Verkehrs langfristig zu vertreiben.

Eine Lösung der Dauer-Probleme bei der Stadtbahn sieht der VCD in der Einrichtung eines Runden Tisches mit allen Beteiligten. Dazu zählen:

  • Die Aufgabenträger (Land Baden-Württemberg, Stadt- und Landkreis Heilbronn)
  • Die beauftragten Verkehrsunternehmen: Alb­tal­verkehrs­gesellschaft, Stadtwerke Heilbronn, DB Regio
  • Die Betreiber der Infrastruktur: DB Netz, DB Station und Service, Stadtwerke Heilbronn
  • Vertreter der Fahrgäste und Verkehrsverbände
  • Die Verkehrsverbünde HNV, NVH, KVV

Vor dem Hintergrund der Dauerpannen ist für den VCD zudem überhaupt nicht nachvollziehbar, warum mit dem Betrieb der künftigen Stadtbahn Nord ab 2013 erneut per (vom Bundes­gerichts­hof 2011 eindeutig verbotener) Direktvergabe ein Konsortium aus AVG und DB auch noch über 15 Jahre beauftragt werden soll. Sauter: „Solche Geheim­absprachen führen zu überteuerten Kosten und bringen für die Fahrgäste keineVerbesserungen, das kann man eindeutig bei der S 4 sehen. Da diese Unternehmen offenbar noch nichteinmal in der Lage sind, eine einzige S-Bahnlinie ordentlich zu betreiben, ist abzusehen, dass sich das Chaosauf der S 4 ab 2013 auch ins Neckartal verlagern wird.

Der VCD fordert daher, den Betrieb der künftigen Stadtbahn Nord nach Recht und Gesetz auszuschreiben und in den künftigen Ver­kehrs­verträgen strikte Qualitätsstandards für einen ordnungs­gemäßen S-Bahnbetrieb festzulegen. Diese Qualitäts­standards müssen regelmäßig überprüft und bei Nicht-Einhaltung mit Strafzahlungen belegt werden. Nur so und mit regel­mäßigen Ausschreibungen der Verkehrsleistungen kann dauerhaft die Qualität bei der Stadtbahn Heilbronn verbessert werden.


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