Stuttgart 21 Sargnagel für Regionalverkehr
Presseinformation Nr. 1/2010, Heilbronn, 19. Januar 2010
Bahn und leere Kassen: Tunnelbahnhof verhindert sinnvolle Projekte in der Region
Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe fordert das sofortige Aus für Stuttgart 21 und stattdessen den Ausbau des Bahnverkehrs in der Fläche. Nach Medienberichten gibt es bei der Deutschen Bahn (DB) eine umfangreiche Streichliste mit Projekten, die wegen knapper Kassen nicht finanziert werden könnten.
„Man kann das Geld nur einmal ausgeben“, sagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. „Wer Stuttgart 21 um jeden Preis bauen will, darf sich nicht wundern, wenn es auch in den nächsten Jahren bei der Frankenbahn keine Verbesserungen gibt, das Heilbronner Stadtbahnnetz für Jahrzehnte unvollendet bleibt und der Taktfahrplan nicht weiter ausgebaut wird.“
In Baden-Württemberg stehen wegen der nicht geklärten Finanzierung der dringend notwendige Ausbau von Süd- und Gäubahn Richtung Bodensee, aber auch die Neubaustrecke von Frankfurt/Main nach Mannheim oder der Ausbau der Rheintalbahn für den europäischen Güterverkehr zur Disposition.
Vor diesem Hintergrund sei es inakzeptabel, dass mit Stuttgart 21 ausgerechnet das fragwürdigste, teuerste und sinnloseste Projekt umgesetzt werden solle. „Die Finanzplanung für den Schienenverkehr ist völlig unseriös, Bevölkerung und Kommunen werden von den verantwortlichen Politikern für dumm verkauft“, kritisiert Matthias Lieb die Entscheidungsträger in der Politik, die wider besseren Wissens seit Jahren erklärten, Stuttgart 21 verhindere keine anderen Projekte im Land.
Hinweis:
Ein Hintergrund-Artikel über die geheime Streichliste der Deutschen Bahn sowie die davon betroffenen Projekte findet sich unter: