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VCD fordert Neustart auf der Frankenbahn zum Fahrplanwechsel 2016

Presseinformation Nr. 6/2013, Heilbronn, 28. Juni 2013

Stündlich schnelle Züge Würzburg – Stuttgart, S-Bahn von Möckmühl bis Bietigheim

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) in der Region Hall-Heilbronn- Hohenlohe fordert eine rasche Ausschreibung der Verkehre auf der Frankenbahn und einen Neustart pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016. Der VCD schlägt vor, die Ausschreibung auf den Streckenabschnitt Würzburg – Heilbronn – Stuttgart zu beschränken, um genügend potente Bewerber für den künftigen Regional­verkehr zu interessieren. Mittelfristig soll die S-Bahn Heilbronn mindestens bis Möckmühl fahren.

Die jüngsten Signale aus dem Landesverkehrsministerium zum Ausschreibungs­fahrplan für die Frankenbahn stoßen beim VCD auf Skepsis. Zum einen soll der neue Betreiber weit nach dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 an den Start gehen, zum anderen plant das Land die Verkehre Würzburg – Heilbronn – Stuttgart mit jenen von Stuttgart an den Bodensee über Ulm und die Südbahn zu verknüpfen. VCD-Bahnexperte Hans-Martin Sauter: „Seit über zehn Jahren schon wird die Region bei der Frankenbahnhingehalten. Immer wieder wurden uns vom Land Verbesserungen versprochen, zuletzt für den Fahrplanwechsel im Dezember 2016. Nun soll diese unsägliche Hängepartie nochmals verlängert werden. Das ist fürdie ganze Region inakzeptabel.

Auch die Durchbindung der Züge bis an den Bodensee habe zum gegenwärtigen Zeitpunkt mehr Nach- als Vorteile, so Sauter. Im Moment seien auf Grund fehlender Mittel weder die Fertigstellung von Stuttgart 21 noch die notwendige Elektrifizierung der Südbahn absehbar. Weitere Verzögerungen seien programmiert. Von Würzburg bis zum Bodensee sind es über 350 Kilometer, die Züge wären fast fünf Stunden unterwegs und damit sehr verspätungsanfällig. Da die Elektrifizierung der Südbahn nicht absehbar sei, müsste der künftige Betreiber in Ulm die Lokomotiven tauschen und mit Dieselloks weiter fahren. Für kleinere Bahnunternehmen wäre ein solches Betriebskonzept wegen fehlender Betriebsstellen und Wartungsmöglichkeiten vollkommen unattraktiv. Der VCD befürchtet, dass mangels Wettbewerber am Ende nur die Deutsche Bahn als Betreiber einer solch langen Linie in Frage käme. Dies würde die Bemühungen des Landesverkehrsministeriums für mehr Wettbewerb auf der Schiene konterkarieren.

Das sinnvollste und sicherste Verfahren für einen fairen Wettbewerb wäre, den Stunden­takt nur zwischenWürz­burg und Stuttgart auszuschreiben“, sagt Hans-Martin Sauter. „Zudem brauchen wir auch wiederschnelle Direktverbindungen zwischen Würzburg, Osterburken und Heidelberg.“ Es sollte daher bei der Ausschreibung die Option enthalten sein, dass Züge in Osterburken geflügelt werden können, so dass ein Zugteil über Heilbronn nach Stuttgart und ein zweiter über Neckarelz nach Heidel­berg weiter fahren kann. Auch im Nahbereich fordert der VCD eine klare Perspektive und schlägt vor, die Verantwortung für den S-Bahnverkehr an die Region Heilbronn zu übertragen und die Frankenbahn wie ursprünglich geplant in das Heilbronner Stadtbahnnetz zu integrieren. „Das wäre die wirtschaftlichste und für die Fahrgäste komfortabelste Lösung“, sagt Sauter.

Die S-Bahn sollte mittelfristig halbstündlich zwischen Bietigheim, Heilbronn und Möck­mühl verkehren. In Bad Friedrichshall könnten die Züge nach technischen Anpassun­gen mit jenen der Stadtbahn Nord verbunden werden, so dass es auch aus dem Jagst­tal direkte Verbindungen in die Heilbronner Innenstadt geben wird. Die Halte­punkte zwischen Möckmühl und Lauda könnte eine zusätzliche Regional­bahn bedienen. Weiterführende Infos: Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgaben­träger des SPNV hat jetzt mit dem „Marktreport SPNV 2013 –ein Lagebericht zum Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr“ eine aktuelle Analyse des Nah­verkehrs­marktes auf der Schiene vorgestellt.

Download: http://www.bag-spnv.de